Tag 38 bright 2024

Die eine Woche Ferien ist jetzt fast vorbei und am Dienstag gehen die Kinder wieder in die Schule. Mein Anspruch an mich selber ist, daß ich die Zeit mit ihnen zu Hause genieße. Es erscheint einem Teil von mir immer so, als ob alle anderen Eltern das können und nur ich darauf warte, daß die Schule wieder anfängt. Dann fühle ich mich schuldig und schäme mich. Das passiert obwohl ich mit dem Kopf weiß, daß es vielen Eltern so geht. Außerdem habe ich keine Familie zur Unterstützung und mit ihrem Vater ist es auch schwierig. Das bedeutet, daß es wirklich wenig Raum für mich gibt in den Ferien, vor allem weil die Freunde der Kinder im Urlaub sind und sie sich langweilen.

Der hohe Anspruch an mich selber beinhaltet, mit den Kindern spannende Dinge zu unternehmen, eine entspannte Mutter zu sein obwohl sie streiten, gelangweilt und frustriert sind und das auch noch mit Freude und Glücksgefühl in mir mitzuerleben. Während ich das jetzt so aufschreibe, muß ich schon schmunzeln über diese utopische Vorstellung.

Was dahinter liegt ist natürlich die Angst keine gute Mutter zu sein, meinen Kindern Schaden zu zufügen, sie zu vernachlässigen. Vor allem, weil ich so unsicher bin, was eine gute und gesunde Beziehung zu meinen Kindern ausmacht. Ich habe kein Vorbild dafür in meinem Leben gehabt und auch der Vater der Kinder konnte es mir nicht zeigen. Im Gegenteil, durch seine Art mit ihnen, wurde ich in die Beschützerrolle gedrängt und habe versucht, es wieder gut zu machen für sie. Wahrscheinlich habe ich dadurch für meine Kinder oft meine eigenen Grenzen überschritten, um ihnen genug Halt und Liebe zu geben.

Jetzt bin ich alleine mit ihnen und versuche liebevoll Grenzen zu setzen, meine Grenzen zu wahren. Für sie da zu sein, mich aber nicht zu vergessen. Dazu gehört mir Zeit zu nehmen für meine Genesung von der Sucht.

Heute werde ich einen Essplan für die Woche schreiben für mich und die Kinder, mein Essen vorbereiten, Accountability calls hören von BLE (Bright Line Eating), meinen Drucker reparieren um endlich meine Trackingliste auszudrucken, keine Filme auf dem Handy schauen und um 21.00 mein Handy ausmachen.

Am Tag 38 bright 2024 bin ich dankbar:

• für meine Freundin und Buddy, die mir gestern so sehr geholfen hat
• für das Teilen meiner Verzweiflung über die Marco Polo App
• für die Erleichterung danach
• für die Tränen

Liebe Grüße,

Olivia