Tag 45 bright

Tag 45 bright

Tag 45 bright

Heute war ein ziemlich ereignisloser Tag. Wir haben spät gefrühstückt und die Kinder und ich haben viel auf dem Sofa gesessen. Das tat gut nach den vollen Tagen mit einer riesigen To Do-Liste in meinem Kopf. Die Kinder haben jetzt Ferien und meine Tochter übernachtet bei einer Freundin. Nur mit einem Kind zu Hause und meinem Mann bei der Arbeit ist es so viel entspannter hier.

Ich habe Sharon Laflamme eine email geschickt, mit der Frage, ob wir die nächste somatic experience Sitzung nicht jetzt schon machen können. Ich habe ihr von meinem Zustand berichtet und der Verzweiflung deswegen. Ihre Antwort alleine hat so gut getan und wir werden uns bald treffen.

Das Öffnen meines Herzens für die 12 Schritte und damit wieder für meine höhere Macht, die für mich Gott ist, trägt auch zu einer gewissen Ruhe in mir bei. Trotz allem Ungewissen.

Offenheit

Mein Kritiker schimpft mich feige, weil ich meinem Mann nicht klar und deutlich sage, daß es aus ist. Warum sorge ich nicht für klare Verhältnisse? Weil in mir nichts klar ist. Ich lebe seit Jahren in diesem Zustand, ich höre nicht auf mein Bauchgefühl und mein Gehirn dachte sich immer wieder neue Dinge aus, um mir alles schön zu reden. Die Existenzangst, die alle klaren Gedanken in mir auslösten, konnte ich nicht aushalten.

Es zieht mich die letzten Tage auch zum Betäuben, mit Media, Gedanken an bingen, Alkohol trinken, selbst an das Rauchen, das ich vor fast 20 Jahren aufgegeben habe. Alles um die Ausweglosigkeit der Situation nicht fühlen zu müssen. Ohne bingen funktioniert das nicht so gut. Das Bingen begleitet mich jetzt seit 41 Jahren und alleine das jetzt wirklich loslassen zu wollen, verbreitet Panik in mir. Dazu kommt dann noch daß meine Basis wegbricht, sowohl finanziell als auch die Vorstellung von einer besseren Zukunft für meinen Mann und mich.

Ich mußte mir heute eingestehen, daß mein Mann wahrscheinlich mit seinem Gefühl recht hatte, die letzten Jahre. Er hatte immer das Gefühl, daß ich ihn nicht mehr lieben würde und weit von ihm entfernt wäre. Wir haben das immer mit meiner psychologischen Vorgeschichte erklärt und ich habe so hart gearbeitet, um durch meine Therapien unsere Beziehung zu retten. Ich habe mein Bauchgefühl immer als Teil meiner gestörten Persönlichkeit gesehen, weil darauf hören einfach so ungeheuerlich schien.

Jetzt muß ich erkennen, daß all die Therapien mir helfen und mich auf meinem Weg weitergebracht haben, aber daß es nicht mehr in meiner Hand liegt, was mit ihm und uns passiert. Meine Kraft ist ziemlich aufgebraucht und ich möchte alles dafür tun, um sie zu regenerieren. Ich brauche meine Kraft für meine Genesung und dafür meinen Kindern alles mitzugeben, was mir in meiner Kindheit nie jemand gegeben hat.

Am Tag 45 bright war es einfach die Lines zu halten und nur zu essen was auf meinem Plan steht. Mein Plan für morgen steht und ist committet.

Liebe Grüße,

Olivia

Ich freue mich über alle Reaktionen sowie Fragen, Kritik, Ergänzungen oder Erfahrungen.