Tag 50 bright

Tag 50 bright

Tag 50 bright

Gerade habe ich ein Gespräch mit meiner Mutter gehabt. Dieses sie Anrufen kommt durch das Festhalten an dem Wunsch, daß meine eigene Mutter eine Stütze für mich ist. Die Sehnsucht nach Unterstützung, Verständnis und Akzeptanz ist so groß in mir, weil ich es in meinem Leben selten erfahren habe. Nicht in meiner Kindheit und auch nicht in meinen Beziehungen

Das Gespräch kam dann recht schnell auf meine mangelnde Kontrolle, was mein Gewicht betrifft. Ich solle mich doch mehr zusammenreißen, vor allem für meinen Mann, das wäre doch so nicht sehr schön für ihn. Sie nähme ja gerade wieder ab und sie hat sich so gut unter Kontrolle. Über all das Gerede von einer Klinik und Hilfe will sie nichts hören, sagt sie, es sei meine mangelnde Willenskraft.

Dann hat sie noch eingestreut, daß eine Freundin von ihr meinen Blog gelesen hat und ihr von den total absurden und unglaublichen Dingen berichtet habe, die ich über meine Kindheit und sie geschrieben habe. Angeblich hätte die Freundin gesagt, wie verrückt ich sein muß, um so etwas zu behaupten, schließlich kennt diese Freundin meine Mutter und uns alle schon so lange. Sie wolle über all mein Gerede gar nichts wissen.

Dann blieb mir nichts anderes übrig, als aufzulegen.  Schlimm genug, daß ich mit meiner Mutter nicht über die Trennung von meinem Mann und meine Ängste reden kann, aber dann auch noch auf so etwas reagieren zu müssen, das war zu viel. Das Auflegen ist mir früher nicht so gut gelungen, aber mittlerweile weiß ich, daß es für mich die einzige Möglichkeit ist, es sei denn es würde mir gelingen wie der Dalai Lama zu sein.

Einsamkeit

Die Einsamkeit, die mich dann überkommt ist allübergreifend, das Gefühl nirgendwo hinzu zu gehören, niemanden zu haben,  der auch mal für mich einsteht. Diese Einsamkeit ist ein Gefühl, das ich seit der Kindheit kenne, gepaart mit dem Gefühl, daß ich es auch nicht verdient habe, weil ich nicht gut genug bin. Genau das gepaart mit einer einer enormen Wut wegen der Ungerechtigkeit, hat mir den Atem verschlagen. Im Vergleich mit meiner Mutter bin ich die Verrückte?

Mein Herz raste und ich konnte nicht gut atmen nach dem Gespräch. In diesem Zustand glaubt ein Teil von mir alles, was sie sagt und ich kriege schwer Zugang zu meinem Selbst

SCOPE

Dann habe ich mich an das Gespräch mit Sharon erinnert und an SCOPE. Eine Technik aus der somatic experience um in solchen Fällen wieder zu sich zu finden und aus den Trauma ähnlichen Zuständen zu kommen. Das habe ich dann gemacht und es hat wirklich gut geholfen. Vor allem das Gespräch mit meiner Freundin am Ende und das Wahrgenommen werden. Ein reality check mit jemandem, dem ich vertraue und den ich bewundere, ist Gold wert. Das merke ich immer wieder.

Am Tag 50 bright konnte ich einfach meine Lines halten, trotz all der Traurigkeit und dem aufwühlenden Gespräch. Ich habe mir Unterstützung geholt und meine Dankbarkeitsliste geschrieben. Auch habe ich somatic experience praktiziert und mich danach viel besser gefühlt.

Liebe Grüße,

Olivia

Ich freue mich über alle Reaktionen sowie Fragen, Kritik, Ergänzungen oder Erfahrungen.