Tag 2 bright 2023

Tag 2 bright 2023

Tag 2 bright

Endlich habe ich 2 komplett brighte Tage geschafft. Gestern morgen war ich an dem Punkt einzusehen, daß ich es alleine nicht schaffe, auch wenn ich den Willen dazu habe. Ich habe meine BLE Kontakte aktiviert und sie haben alle direkt geantwortet. Dankbarkeit für meine BLE Freunde, die auch nach langer Funkstille für mich da sind.

Es wird nicht einfach bright zu bleiben, bei allem was auf mich zukommt. Immer wieder die Priorität auf die Recovery zu legen, anstatt auf das schnelle Betäuben, das Nichts-müssen, die scheinbare Erholung. In der Recovery bleiben wir im Hier und Jetzt, wir fühlen die scheinbar nicht auszuhaltenden Gefühle und das ist, was ich nie gelernt habe und wovor sich mein inneres System am meisten fürchtet.

Zusammenfassung der letzten Monate

Der lange Kampf in mir ist beinahe vorbei. Mein Mann und ich werden uns trennen. Vieles ist besser geworden seitdem wir uns noch einmal zusammengerauft haben im Frühjahr, aber es ist nicht genug. Gleichzeitig habe ich nun ein paar Monate einen tollen Therapeuten zur Emotionsregulationstherapie, ich gehe zur Haptotherapie und zur psychosomatischen Fysiotherapie.  Wahrscheinlich war es die Kombination aus allem, die mich, trotz aller Existenzängste , Versagens-und Verlustängste, diese Entscheidung hat treffen lassen. Ich werde nicht darauf eingehen, was genau zwischen uns passiert ist oder was seine Reaktionen sind. Nur soviel, es ist richtig schwer, anstrengend, traurig und angsteinflößend. Gleichzeitig weiß ich, daß die Befreiung naht, eine Zeit des Friendens, des Durchatmens und des Wachstums kommen wird.

Glücklicherweise können wir freundschaftlich damit umgehen und werden wir auch weiterhin eine Familie bleiben für unsere Kinder. Uns liegt viel aneinander und es nicht die fehlende Zuneigung, die uns zur Scheidung bringt. Es kommt viel Stress auf mich zu, alles zu regeln, das Unmögliche, nämlich eine bezahlbare Wohnung in der Nähe finden, möglich zu machen.

Eigentlich muß ich mehr arbeiten, was aber wegen der Kinder nicht einfach ist. Mehr als 24 Stunden die Woche sind nicht drin. Außerdem war ich wegen meines Privatlebens im letzten Jahr oft überfordert und habe körperliche Symptome entwickelt, die eine längere Krankschreibung erforderten. Mein Arbeitgeber will darum meine Stundenzahl nicht erhöhen, noch nicht. Bis ich bewiesen habe, daß ich es aushalten kann.

Was ist mir heute gut gelungen?

Am Tag 2 bright habe ich gegessen was ich geplant hatte, habe ich 5 Mal schwierige Situationen überstanden und nicht zugegriffen. Ich habe Kontakt gehabt mit BLE Freunden.

Eine der Freundinnen hat mich gefragt, was das Minimum sei, was ich aufbringen kann, trotz alles Katastrophen, um einen brighten Tag zu haben. Klein denken, nur an den nächsten Moment, diesen Tag. Was könnte ich trotz allem tun?  Das war men Essen vorbereiten und ans Telefon gehen, wenn sie mich anruft, auch wenn ich nicht will. Mehr war nicht nötig für den ersten brighten Tag.

Liebe Grüße,

Olivia

 

Ich freue mich über alle Reaktionen sowie Fragen, Kritik, Ergänzungen oder Erfahrungen.