Tag 65 bright

Tag 65 bright

Tag 65 bright

Wenn ich einmal innehalte und die Augen schließe, meinen angespannten Körper fühle und auch ein paar entspannte Teile fühlen kann, dann kommt eine so große Müdigkeit über mich. Einmal nicht abgelenkt sein, durch Sorgen, deren Lösungen, Filme, Sudoku, Haushalt,….

Dieser Zustand des Fühlens der Müdigkeit, der Traurigkeit und der Verzweiflung, birgt für einen Teil die Gefahr, daß ich mich in diesen Gefühlen verliere, nicht mehr produktiv bin und die vor mir liegenden Lösungen nicht mehr sehe. Das ist die Angst eines ganz alten Teils von mir, aus der Kindheit. Sich dem Körper hingeben, darauf hören, was mein Körper braucht, das macht mich schwach und bietet Angriffsfläche. Für diese “Faulheit” kann ich kritisiert und beurteilt werden. Ich kann meinen Körper kontrollieren und trainieren, ich kann entscheiden, wann ich schlafe, wann ich entspanne. Die kontinuierliche Anspannung ermüdet mich sowieso schon täglich.

Das treibt mich immer weiter an und ich habe verlernt auf meinen Körper zu hören. Das somatic experience greift genau da ein. Gerade habe ich so einen Widerstand gegen jegliche Entspannung, gegen Meditation, das Beten und auch somatic experience, obwohl ich weiß, daß ich genau das alles bräuchte.

Dieses Funktionieren, mich ablenken, nicht Fühlen wollen, das bringt mich zum Essen. Darum habe ich heute vor dem Mittagessen einen Löffel Erdnussbutter gegessen. Glücklicherweise habe ich dann aufgehört und mein Mittagessen gegessen.

Der Ditch, das Abgleiten in die Essstörung und die Esssucht, ist so nah und wird es auch immer bleiben. Nur einen Schritt entfernt.

Mein gerade emotional so turbulentes Leben und auch meine körperliche Einschränkung durch den gebrochenen Knochen im Fuß, erfordert viel Aufmerksamkeit und Zeit, fordert einen Ausgleich.

Meine Genesung und alles, was ich dafür tun muß, ist oft das Erste, was leidet, wenn ich unter Druck von außen stehe. Vor allem wenn es um das Wohlergehen der Kinder geht. Gepaart mit zu wenig Schlaf, wird mir die Genesung oft zuviel. Damit meine ich das food prepping und den Kontakt mit anderen BLE’ern, aber auch die spirituelle Arbeit.

Heute fühle ich mich so, als ob ich sehenden Auges in den Abgrund laufe. So als ob ich keine Kraft habe, da irgendetwas dran zu ändern. Meine Augen wollen zu fallen, während ich das hier schreibe. Gleichzeitig hält das Gefühl , daß dann mein Leben über mir zusammenbricht und eine Katastrophe passiert, mich vom Schlafen ab.

Gerade habe ich ein Gespräch mit meiner Freundin geführt und fühle mich direkt besser. Auch den Blog zu schreiben, bringt mir Klarheit. Ich bin erschöpft und das ist auch normal. Wenn es um die Kinder geht und deren Gesundheit, dann steht alles hinten an. Auch das kann ich mir vergeben.

Mein Leben ist gerade so, wie es ist und ich habe keine Kontrolle über die meisten Dinge.      “The situation is the boss” wie Susan so schön sagt.

Am Tag 65 bright habe ich gegessen, was auf dem Plan stand, habe keinen binge gehabt, kein NMF gegessen, habe meine Dankbarkeitsliste geschrieben und werde jetzt gleich im Anschluß meinen Plan schreiben und committen. Außerdem habe ich meine Freundin angerufen, obwohl mir zum Isolieren zumute war.

Liebe Grüße,

Olivia

 

 

 

Ich freue mich über alle Reaktionen sowie Fragen, Kritik, Ergänzungen oder Erfahrungen.