Vier Wochen bright!

Es ist glaube ich das erste Mal seit 2019 Reboot Rezoom, daß ich 28 Tage ohne Ausnahmen bright bin. Es geht gerade so leicht mit den Lines, ich habe keinen Hunger, Meine Dankbarkeit dafür ist groß, ich weiß wie sehr andere mit Hunger und Cravings zu kämpfen haben. Diese vier Wochen geht es leicht, was das Essen betrifft, aber mit den Emotionen, den Stimmungsschwankungen umzugehen, die da auf mich einprasseln, das ist das Schwierige.

Familientherapie

Heute während einer Familientherapie Sitzung, habe ich es zum ersten Mal deutlich ausgedrückt mit der Hilfe der Therapeutin. Sie hat mir geholfen, daß mein Mann versteht, was in mir vorgeht. All die Frustration der letzten Jahre saß in mir, sein Nichtverstehen und Negieren, hat mich dazu gebracht an meinem Bauchgefühl zu zweifeln. Es lag ganz klar und deutlich da und ich fühlte mich um ersten Mal komplett verstanden, was meine Ängste in dieser Beziehung sind. Zum ersten Mal hat jemand anders ausgesprochen, daß meine Ängste berechtigt sind, daß ich nicht spinne oder übertreibe.

Ich konnte mich selber ernst nehmen und wurde ernst genommen. Das Aussprechen der seit Jahren über uns schwebenden Trennung. Ohne Wut und Frustration darüber zu reden, war befreiend und gleichzeitig beängstigend. Ich war sehr ruhig am Ende der Sitzung und habe auch viel Mitgefühl für meinen fühlen können, aber auch für mich.

Danach waren wir beide sehr müde und die Kinder kamen von der Schule nach Hause. Mein Sohn erzählte, daß einer seiner besten Freunde ihn nicht zu seiner Geburtstagsfeier eingeladen hat. Auf meine Frage, ob er da traurig drüber sei, sagte er nur, daß er schon daran gewöhnt sei, daß niemand ihn dabei haben wolle. Das ging direkt in mein Herz. Dieser kleine 7 jährige Junge, der so sehr versucht alles richtig zu machen, der sich nicht anmerken lassen will, wenn er traurig oder verletzt ist. Genau wie sein Vater. Ich habe ihn dann nach oben gehen lassen, um Hörbuch zu hören, obwohl alles in mir ihn umarmen, ihn beschützen, ihm Selbstbewusstsein einflößen wollte.

Craving und foodthoughts

Als ich dann alleine war, überrollte mich die Angst um meinen Sohn, die Angst die ich früher in der Schule immer hatte, die Angst vor dem Ausgestoßen werden und die Angst eine alleinstehende Mutter von 2 Kindern zu werden. Ganz kurz schien es logisch jetzt zu essen, wollte ich nur noch bingen, wollte ich nur noch Betäubung. Wie soll ich das alles aushalten? Und jetzt arbeite ich natürlich nicht wegen des Gipses. Stell dir vor, daß du Vollzeit arbeiten mußt mit 2 Kindern und alleinstehend.

Dann ist es mir schnell gelungen, meinen gesunden Teil zu aktivieren und dann waren die Gedanken weg und die Lines zu halten einfach. Selbst beim Kochen für die Familie.

Jetzt bin ich so müde, daß ich den Computerbildschirm schon verschwommen sehe. Vier Wochen bright, yeah!!

Ich wünsche euch einen schönen Abend.

Liebe Grüße,

Olivia