Tag 26 bright 2024

Es ist 05.30 und ich bin seit einer Stunde wach. In den ersten Wochen bright, muß ich oft in der Nacht raus zum urinieren und auch über Tag sehr oft. Durch den Stress am Tag trinke ich oft abends mehr, weil ich es tagsüber vergesse. Wenn ich dann einmal wach bin, passiert es oft, daß ich nicht mehr weiterschlafen kann. Also habe ich dann meditiert und gelesen. Jetzt beim Schreiben merke ich, daß ich sehr müde bin.

Für heute morgen habe ich einen Termin abgesagt, weil das heute der einzige Tag in dieser Woche sein wird, ohne Arbeit und ohne Kinder. Falls es meinem Sohn besser geht und er zur Schule gehen kann. Und nächste Woche sind Ferien hier in den Niederlanden. Eigentlich könnte ich dann schlafen, aber diese Stunden erscheinen mir zu kostbar. Noch vor ein paar Wochen hätte ich dann gebingt und die Stunden mit Essen beschaffen und rundum das Essen verbracht. Jetzt will ein Teil von mir, diese Zeit mit etwas Sinnvollem ausfüllen. Mit Aufräumen, den Boden im ganzen Haus wischen, endlich das Gartenhaus und die Garage aufräumen, die fehlenden Zimmer streichen, die Treppe renovieren,….. usw.  Schlafen und Entspannen wird von diesem Teil als unnötig abgestuft.

Dieser Teil ist der “Antreiber”, der großen Stress verursachen kann, in mir und auch in den Menschen um mich herum. Ich glaube, daß dieser Teil meine ADS ist. Er bringt mich auch dazu, immer mehrere Dinge gleichzeitig zu machen. Immer effizient und schnell so viel wie möglich zu erledigen. Immer scannen , was noch gemacht werden muß. Diese Grundanspannung loszulassen, ist oft unmöglich. Darum bin ich so schnell abhängig von beruhigenden Substanzen und vermeide diese. Alles, was mich aus diesem Druck befreit, hat für mich Suchtpotential. Das NMF ( Not my food/ Nicht mein Essen ), Media, Alkohol, Marihuana, Diazepam ( habe ich während einem Bandscheibenvorfall eingenommen ) .

ADHS und Essstörung

Es scheint einen Zusammenhang zwischen ADHS und Essstörung/Esssucht zu geben, vor allem zwischen ADHS und der Binge-Eating-Disorder und Bulimie. in diesem Blog schreibt ein ärztlicher Psychotherapeut über dieses Thema. Er beschreibt das “brave” Mädchen, das das Essen zur Spannungsregulation gebraucht und daß eine unterliegende ADHS oder auch Autismus bei ihnen oft nicht erkannt wird.

Wenn ich diesen Artikel so lese, kommen mir die Tränen, traurige und erleichterte. Es erscheint mir alles so logisch jetzt. Auch daß er angibt, daß die Familienmitglieder direkt mit getestet werden sollten, öffnet mir weiter die Augen was meinen Sohn betrifft. Es scheint so, als ob er genau uns beide beschreibt. Da ist auch viel Wut, weil diese Zusammenhänge oft unerkannt bleiben und bei vielen Ärzten noch unbekannt ist oder sie es nicht anerkennen wollen. Ich habe das Gefühl, daß ich meinen Sohn selber da raus holen muß und alles auf meinen Schultern liegt.

Aber es gibt Hoffnung und das Wissen ist immer der erste Schritt.

Heute werde ich essen, was auf meinem Plan steht und nichts anderes. Ich werde in den Kontakt gehen, mich nicht isolieren.

Am Tag 26 bright 2024 bin ich dankbar:

• für den sonnigen Tag gestern
• für die Kraft, die mir dieser Blog gibt
• für die Idee nach London zu fahren am 18+19 Mai um Susan und meine Buddies zu sehen

Liebe Grüße,

Olivia