Tag 36 bright 2024
Gestern war ich beim Vorgespräch für meine letzte Therapie im Zusammenhang mit der Traumabewältigung. Jetzt geht es um die Überzeugungen, die ich angenommen habe, meistens von meiner Mutter oder den Erfahrungen, die ich gemacht habe. Also meine Teile, in IFS ( Internal Family System) Sprache. Das jetzt anders zu nennen, nämlich Schema und Modus, wird nicht einfach. Ich versuche offen zu sein für diese Therapieform. Es wird auch einen Teil PMT (Psychomotorische Therapie) geben, zur besseren Wahrnehmung des Körpers.
Da saß ich dann gestern den 2 Therapeuten gegenüber, die beide jünger als 24 sein dürften. Als erstes wurde der Zeitdruck benannt, den wir hätten um die benötigte Liste auszufüllen. Ich fühlte mich unter Druck, sehr schnell alles Wichtige benennen zu müssen. Dann habe ich meinen organisierten Teil ausgepackt, der ihnen alles in kurzer Zeit mitteilen kann, der aber natürlich im Kopf ist und nicht bei den Emotionen bleiben kann. Dann wurde ich darauf hingewiesen, daß das jetzt nicht passt und auch sehr ermüdend sei, zuzuhören. Die Schamattacke folgte direkt und ich versuchte dann die ganze Zeit bloß nicht mehr in diesen Teil zu gehen.
Gleichzeitig rührte sich in mir aber auch die Erkenntnis, daß sie durch ihren Druck und ihre Art der Befragung, dazu beigetragen haben, vor allem die Unsicherheit der jungen Frau. Außerdem haben sie vorgeschlagen, daß ich 7 kleine Mahlzeiten zu mir nehme täglich und daß ich anstatt die Checkliste zu schreiben, besser fühlen sollte. Die Checkliste sei ja wieder ein Kontrollteil.
Ich habe dann deutlich gemacht, daß ich bei meiner Essstörung keine weitere Hilfe benötige und meine Gewohnheiten einhalten muß und abstinent bleiben muß. Der männliche Therapeut hat das verstanden und von der Frau fühlte ich mich nicht wirklich ernst genommen.
Die Enttäuschung nach diesem Gespräch war sehr groß und im Auto hatte ich direkt starken Essdruck und Essgedanken. Ich war sehr müde und zu Hause erwarteten mich 2 streitende Kinder, die gerade Ferien haben. Alle Freunde meines Sohnes sind weggefahren und er weiß nichts mit seiner Zeit anzufangen. Am Ende des Tages war ich ausgelaugt und nur noch müde. Ich hatte zu viel Milch im Cappuccino und extra Nüsse, außerdem abends Frühstück als Abendessen. Sehr wonky , meine Lines!
Urlaub
Meine Kinder haben gesagt, daß sie sich so sehr wünschen, daß wir alles zusammen in den Urlaub fahren und dann auch zusammen wohnen im der Ferienwohnung. Die Vorstellung mit ihrem Vater 2 oder 3 Wochen so eng wieder zusammen sein zu müssen, macht mir Angst. Die Gefahr eines Rückfalls ist in Portugal sowieso schon groß wegen des Essens und dann noch die Trigger jeden Tag, die er in mir auslöst. Es wird wohl auf einen Kompromiss hinauslaufen. Eine gute Übung, um für meine Bedürfnisse einzustehen.
Heute werde ich essen, was auf meinem Plan steht und werde Kontakt aufnehmen mit meinen Buddies.
Am Tag 36 bright 2024 bin ich dankbar:
- für die Gespräche mit meiner Freundin und Buddy
- für meinen Optimismus
- für alle meine Teile
- für die Erkenntnis, daß der nächste Schritt aus dem Kopf in mein Herz sein wird
Liebe Grüße,
Olivia