Tag 37 bright
Inmitten von allem Trubel hier zu Hause, den Verletzungen, den Ängsten, der Müdigkeit, habe ich auch eine gute Nachricht erhalten. Über meine Krankenversicherung habe ich einen Kontakt einer ambulanten Klinik für Essstörungen erhalten. Dort habe ich innerhalb von 3-4 Wochen ein Aufnahmegespräch. Auf der Webseite steht klar und deutlich, daß ihre Therapie auf Abstinenz beruht und daß sie mit den 12 Schritten arbeiten. Das ist unglaublich. Wahrscheinlich wird mein BLE Leben damit gut zu verbinden sein.
Wie immer, hat jeder Rückschlag einen tieferliegenden Grund, den man oft erst später erkennt.
Resignation
Bei mir macht sich eine gewisse Resignation breit, was meine Ehe betrifft und das Verhältnis meines Mannes zu unseren Kindern. Immer mehr fällt mir auf wieviel Dinge ich trage, die nichts mit mir zu tun haben. Die klaren Worte meiner Mutter gegenüber haben mir gut getan. Sie machte mir Vorwürfe wegen des Verhaltens meines Mannes unserer Tochter gegenüber. Ich mußte wirklich 5 Mal sagen, daß ich möchte, daß sie es ihm selber sagt. Ich habe damit nichts zu tun und habe alles mir mögliche schon getan, um diese Beziehung der beiden zu verbessern. Es liegt nicht in meiner Hand, was mein Mann macht!
Das war für meine Mutter so unglaublich zu hören und sie hat gesagt, daß es wohl in meiner Verantwortung läge und ich daß nicht zulassen darf, manipulieren soll, eingreifen,… Und ich habe Nein gesagt. Das klingt vielleicht für viele Menschen sehr normal, aber für mich ist das etwas Neues und sehr Besonderes.
Mein Mann kommt auch dauernd zu mir und beschwert sich über meine Mutter, da habe ich genau dasselbe gemacht. Er hat während eines Spaziergangs mit den Kindern gestern Abend so wütend mit unserer Tochter gesprochen, daß sie alleine nach Hause gerannt kam. Ich habe sie dann getröstet und probiert Ruhe in die Situation zu kriegen. Dabei lief meine Mutter moppernd durchs Wohnzimmer. Als mein Mann zurückkam, explodierte die Situation und es war wie in einer Hape Kerkeling Komödie, lustig wenn es nicht so tragisch wäre.
Die Kraft, die mich das kostet, dann Ruhe zu behalten und vor allem den Kindern Halt zu geben, meine Mutter in ihre Schranken zu verweisen und auch für meinen Mann ein offenes Ohr und Herz zu behalten, obwohl er mich mit seinem Verhalten so wütend macht, ist glaube ich fast übermenschlich.
Darum bin ich so müde und ausgepowert und sobald die Anspannung abfällt, schlafe ich sofort ein. Gestern kein Blog, keinen Plan committet und auch kein somatic experience geübt. Und das ist völlig in Ordnung! Meine Lines sind bright. Mein Wille dieses Mal wirklich die Automatisierung aufzubauen, meine Ängste auszuhalten, zu sehen, daß ich das kann, ist sehr stark.
Es scheint als fügen sich jetzt die Puzzlestücke zusammen, die ich in den letzten Jahren gefunden und geordnet habe. Inmitten dieses Gefühlschaos bin ich erstaunlich ruhig und positiv, kann die guten und schönen Dinge sehen.
Tag 37 war bright, Plan ist geschrieben und committet, Dankbarkeitsliste ist geschrieben.
Liebe Grüße,
Olivia