Selbstliebe und abnehmen

Selbstliebe und abnehmen

Selbstliebe ? “Wer sich selbst nicht liebt, kann andere nicht lieben.”  Diesen Spruch habe ich schon so oft gehört und er leuchtet mir auch ein. Wie oft habe ich schon versucht, mich mehr oder überhaupt zu lieben. Für mich steht fest, daß das die größte Herausforderung in meinem Leben ist und sein wird. Mich selber zu akzeptieren und so zu lieben, wie ich bin.

Der Zusammenhang Selbstliebe und Übergewicht

Wenn ich mich selber liebe, kann ich dann meinen Körper vollstopfen mit Essen, das nicht gut für mich ist und mich unglücklich macht? Der Zusammenhang zwischen der fehlenden Eigenliebe und Übergewicht wird für mich immer deutlicher.

Jemand, der wie ich, die Bestätigung bei anderen sucht und die Liebe und Anerkennung anderer braucht, um glücklich zu sein, wird niemals wirklich glücklich sein können. Es wird niemals reichen und kostet viel Kraft. Ich war eigentlich mein ganzes Leben damit beschäftigt, anderen zu gefallen und habe Dinge getan, die für mich selber nicht zu vertreten sind und mich unglücklich gemacht haben.

Das passiert im Kleinen jeden Tag. Ich selber und meine Wünsche habe ich nicht gefühlt und sie waren auch nicht wichtig. Also ist mein Körper auch nicht wichtig. Es sei denn, jemand liebt mich nur, wenn ich dünn bin. Das war auch eine Top Motivation. Mein Mann liebt mich so wie ich bin, natürlich ist das wunderschön, aber leider nicht motivierend. 😉

Nun mit den Kindern ist es noch schlimmer geworden, da sie mich brauchen und ich sowieso hinten anstehen muss und will.

Wenn man es im Kindesalter nicht gelernt hat, bleibt es im Erwachsenenalter ein Mysterium. So kam es mir immer vor. Menschen, die sich selber lieben und abgrenzen, wenn ihnen etwas nicht gut tut, waren mir immer suspekt und kamen mir egoistisch vor. Heute weiß ich, dass das vollkommen gesund und normal ist. Für mich war es immer normal, dass es keine Grenzen gab. Ich konnte alles aushalten und wenn es dem Zweck diente, war es ok. Dass ich oft gelitten habe, einsam und traurig war, habe ich weggedrückt. Wichtig war, dass ich alles unter Kontrolle hatte, alles perfekt ist und gut organisiert. Das gepaart mit einer Abhängigkeit von dickmachenden Lebensmitteln ist eine Zeitbombe.

Dass mein Gewicht proportional zu dem Stress und der immer weniger vorhandenen Eigenliebe, weiter anstieg, war ein unangenehmer Nebeneffekt. Es war, wie alle anderen Dinge, die mich selbst betrafen nicht wichtig und wurde weggedrückt. Zwischendurch habe ich immer mal wieder abgenommen, aber das hatte äußere Ursachen und kam nie aus Sorge oder Liebe zu mir selbst.

Wie liebe ich mich selber? Wie geht das?

Der erste Schritt ist immer, es zu verstehen und einzusehen. Prima, aber das habe ich nun schon länger. Wie stelle ich meine ganze Denkweise um behandele mich gut? Das fängt ja schon im Kleinen an. Wenn mein Körper mir sagt, dass ich müde bin, gehe ich schlafen und bleibe nicht noch 3 Stunden wach, weil ich den Film sehen will. Wenn ich zur Toilette muss, warte ich nicht noch eine Stunde, da noch so viele Dinge zu erledigen sind. Dann komme ich eben einmal nicht überpünktlich zur Schule meiner Kinder, wenn der Preis dafür viel Stress für mich und die Kinder bedeutet. Den Rest der Wäsche kann ich auch noch morgen waschen, dann kann ich in Ruhe noch ein bisschen mit den Kindern spielen.

Ich will andauernd alles fertig haben, weil ich nur so als vollwertigen Menschen fühle, der nur so liebenswert ist. Dadurch setze ich mich und die Menschen, die ich liebe, einem unglaublichen Druck aus und das täglich. Das passiert nur, weil ich mich und meine Unvollkommenheiten nicht akzeptiere und nicht sehen und fühlen kann, wie toll ich eigentlich bin. Wieso sehen alle anderen, was für eine großartige Mutter und Frau ich bin und ich selber sehe nur, was ich nicht habe und kann???

Ich saß am Montag im Auto und war auf der Autobahn zurück in die Niederlande. Das Wochenende haben wir bei einer alten Freundin von mir verbracht, die ich vor 5 Jahren zum letzten Mal gesehen habe. Es war ein entspanntes Wochenende und ich war glücklich. Im Auto kam mir plötzlich der Gedanke, dass ich einen Menschen, der so mit sich selbst umgeht, fest in den Arm nehmen würde und ihm alles aufzählen würde, was ihn so großartig für mich macht. Dann habe ich angefangen, das mit mir selber zu machen.

Die Einfälle hörten überhaupt nicht mehr auf.

Auch die “schlechten” Eigenschaften wirkten nicht mehr so überragend, verglichen mit den Tollen, die mich überwiegend ausmachen. Es klingt so einfach. Warum habe ich das nicht schon viel früher gemacht? Zu Hause angekommen, schrieb ich am Abend alles auf. Jeden Tag kommen noch Sachen hinzu. Ich fühle mich schon anders, aber natürlich muss das erst mal ins Unterbewusstsein sacken, um eine Veränderung in der Denkweise herbeizuführen. Zusammen mit dem aufmerksameren Hören auf meinen Körper, hoffe ich mich irgendwann so lieben zu können, wie is es verdiene.

Vielleicht veröffentliche ich diese Liste hier auf meinem Blog, wenn sie fertiggestellt ist. 😉

 

Liebe Grüße,

Olivia

 

 

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