Die Sucht

Die Sucht

Nach längerer Pause schreibe ich euch wieder. Mein Gewicht pendelt noch immer zwischen 77 und 78 Kilo, ich habe nicht mehr abgenommen und konnte ein wieder Zunehmen bis jetzt noch verhindern. Auch wenn die 25 Kilo ein Erfolg sind, bin ich nicht glücklich. Es scheint eine unüberwindbare Grenze in meinem Gehirn zu geben, die mir nicht erlaubt weiter abzunehmen. 

Ich habe vor ein paar Wochen eine Ausnahme auf einem Geburtstagsfest von einer Freundin gemacht. Ein Glas Rotwein und Brot. Ein paar Tage später war mein Verlangen nach Süßem wieder so groß, wie vor BLE. Ich konnte dem Drang nach raffiniertem Zucker widerstehen, habe aber Rosinen, Datteln, Nüsse und zuviel Käse und Obst gegessen.  Ich kann oft nicht mehr aufhören zu essen. Die Sucht ist so deutlich immer noch in mir und das macht mir Angst.

Der BLE-rhythmus ist wie weggeblasen und scheint so weit weg. Jedem Abend sage ich mir, daß ich nur alles aufschreiben und am nächsten Tag nur das essen muß.  Dieses Mal ist es so unendlich viel schwerer. Da ich, durch Mahlzeiten wegzulassen, mein Gewicht halten kann, trickse ich mich selber aus. Die Grenze zu überschreiten und doch eine Dattel zu essen, ist dann sehr einfach. Ich nehme ja nicht zu.

Natürlich weiß ich, daß es nur eine Frage der Zeit ist, bis ich wieder Zucker zu mir nehmen werde. Es ist derselbe Mechanismus. Bis jetzt ist meine Willenskraft stark genug, keinen raffinierten Zucker und Gluten zu essen, aber wie lange noch?

Ich lasse alles schleifen und die Energie ist weg. Auch wenn ich ganz genau weiß, was ich machen muß, um die Kraft wieder zu fühlen und stolz auf mich sein zu können, gelingt es mir nicht. Es fühlt sich an, als müßte ich zu viel aufgeben, wenn ich wieder mit BLE anfange. Wie stark die Sucht doch ist, als ob ich einer Gehirnwäsche unterzogen wurde.

Heute schaue ich mir noch einmal Susans Video an und auch das darüber schreiben hilft mir sicher. Susan hat ja einmal einen Rückfall gehabt und alles verlorene Gewicht wieder zugenommen. Es geht also. Nur die Zuversicht fehlt mir, daß ich es auch kann.

Ich wußte genau, daß das passieren würde und doch habe ich mich selber überzeugt, eine Ausnahme machen zu können. Dieser kurze Moment sorgte für einen wochenlangen Kampf, Angst und Unzufriedenheit. Hat sich das gelohnt? Ganz klar, nein. Das Essen war nicht lekker und der Rotwein hat mir so große Kopfschmerzen und Übelkeit beschert, wie ein echtes Saufgelage in alten Zeiten.

Ich halte euch auf dem Laufenden und hoffe, das nächste Mal positivere Neuigkeiten zu haben.

 

Liebe Grüße,

Olivia

Ich freue mich über alle Reaktionen sowie Fragen, Kritik, Ergänzungen oder Erfahrungen.